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C. Krämer

Weisheiten des Ling Shu übertragen in die Moderne

Das Ling Shu ist einer der beiden Hauptteile des Huangdi Neijing, eines klassischen chinesischen Medizintextes, der vermutlich vor über 2.000 Jahren verfasst wurde. Das Ling Shu, das auch als spiritueller Drehpunkt bekannt ist, konzentriert sich speziell auf Akupunktur und Moxibustion, zwei Techniken, die in der traditionellen chinesischen Medizin zur Förderung der Heilung und des Gleichgewichts im Körper eingesetzt werden. Der Text beschreibt die verschiedenen Akupunkturpunkte am Körper, ihre Funktionen und wie sie zur Behandlung verschiedener Krankheiten und Zustände eingesetzt werden können. Das Ling Shu gilt als ein wichtiger Grundlagentext für die Praxis der Akupunktur und der traditionellen chinesischen Medizin, und seine Lehren beeinflussen auch heute noch die Praktiker. Diese Weisheiten des Ling Shu sollten heute mehr denn je Anklang finden, denn ein wichtiger Bestandteil ist: Im Falle einer Erkrankung, die entsteht, weil zu viel Energie im Körper ist, sediere (abbauen) im Falle von zu wenig Energie tonisiere (aufbauen). Wenn jemand erkrankt, wird immer wieder versucht mittels aufbauenden Medikamenten, Lebensmitteln oder Nährstoffe einen Mangel zu beseitigen. Doch einige Erkrankungen profitieren eher durch Verzicht oder Mäßigung und dies stellt ein Problem dar. Die Ayurvedische Medizin baut sehr stark auf diesem Prinzip auf und viele Erkrankungen werden durch Erbrechen oder Förderung vom Stuhlgang behandelt, in Deutschland hat man oft den Aderlass oder Fastenkuren angewendet. Das wichtige ist jedoch herauszufinden, ob die Erkrankung durch ein zu viel von etwas entsteht oder durch einen Mangel, wenn dies genau beobachtet wurde, kann die richtige Therapie gewählt werden. Ein Beispiel aus dem Alltag, Ginseng wird bei uns als Tonikum für die Gehirnleistung angesehen, aus diesem Grund nehmen immer mehr Personen Ginseng ein. Schon in den früheren Texten wurde davor gewarnt, im Falle von Erkrankungen, die durch einen schädlichen Einfluss entstanden sind, Ginseng zu nehmen. Da die kräftigende Wirkung von Ginseng den schädlichen Einfluss stärken können. Ähnlich ist es mit Eisenpräparaten, sie sind gut und wichtig im Aufbau eines Blutmangels, im Falle von Entzündungen jedoch hat Eisen die Wirkung die Entzündung zu fördern. Aus diesem Grund sollten Eisenpräparate während einer Entzündung nicht eingenommen werden. Dies sind zwei Beispiele, welche als gutes Beispiel genommen werden können, warum nicht immer das aufbauen oder zuführend von Nährstoffen gut für den Körper sind. Aus diesem Grund gilt es für den Therapeuten immer auf die Pathologie zu achten und zu unterscheiden, ob eine Erkrankung durch eine Fülle oder ein Mangel entsteht.




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